03. Februar 2014 - Tag 5
There is something in the New York air that makes sleep useless.
-Simone De Beauvoir
-Simone De Beauvoir
Guten Morgen New York! Es ist 9:00 Uhr und die Nacht war irgendwie sehr unruhig. So richtig durchgeschlafen hat wohl keiner von uns und dazu hab ich noch komische Träume gehabt. Zum Glück ist jetzt Zeit zum Aufstehen. Der Blick aus dem Fenster trägt dazu bei, dass ich nicht genau weiß, ob ich mich freuen soll oder eher nicht. Es schneit! Und zwar richtig! Eigentlich ziemlich cool, da wir diesen Winter noch nicht viel Schnee gesehen haben und ich auch unbedingt mal den Central Park im Winterkleid sehen möchte. Aber was zum Geier tut man denn in New York, wenn es sooo sehr schneit? Erst mal Frühstück holen. Bei einem Donut und einem Starbucks-Kaffee lässt es sich gleich viel besser denken.
Zuerst wollen wir heute unsere bestellten Flaschenöffner holen. Eigentlich halte ich ja nichts von solch dubiosen „Hinterhofgeschäften“ aber Not macht nun mal erfinderisch und „no risk, no fun“, darum haben wir gestern auch eine kleine Anzahlung dort gelassen und hoffen das Beste. Tatsächlich – wir werden nicht enttäuscht. Der chinesische Ladenbesitzer hat unsere 120 kleinen Flaschenöffner mit Empire und Lady Liberty schon bereit gelegt. Wir zahlen den restlichen Betrag aus der Portokasse und freuen uns, dass wir endlich etwas gefunden haben. Anstatt 2 Dollar irgendwas haben wir nun umgerechnet 0,81 Dollar pro Stück gezahlt was etwa 0,60 Euro ergibt. Das ist super!
Hoffentlich glaubt uns der Zoll auch, dass das Gastgeschenke für die Hochzeit werden sollen und dass wir damit nicht ganz groß in den Flaschenöffner-Schwarzmarkt einsteigen
möchten. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem, aber darüber können wir uns ja immer noch Gedanken machen, wenn es so weit ist. Jetzt bringen wir erst mal unseren big Deal unter Dach und Fach. Jeder freut sich, den Anderen ausgenommen zu haben, wie es eben bei einem Guten Geschäft so sein sollte und wir bringen unser kostbares Gut aufs Zimmer, bevor es weiter geht.
Es schneit wirklich wie verrückt und wir flüchten ganz schnell in die Ubahn – sorry – Subway. Bei Macys steigen wir aus, schauen dort, ob ein bestimmter Superbowl-Fan-Artikel nun reduziert ist, stellen fest, dass er es nicht ist und gehen dann wieder, ohne etwas zu kaufen obwohl einige Dinge sehr wohl nun zum halben Preis verkauft werden.
Ich schaue mir noch schnell den neuen Victoria Secret-Strore an, während Manu in irgendeinem Sportladen verschollen ist. Danach fahren wir aber weiter zum Times Square. Es ist kaum möglich draußen herum zu laufen bei diesem Schneegestöber. Irgendwie wissen wir nicht so recht, was wir bei diesem Sauwetter anfangen sollen. Ich wollte eingentlich nach Brooklyn spazieren aber das wäre heute ja total bescheuert. Wir entscheiden uns dazu, erst mal etwas zu essen. Das geht schließlich immer.
Falls ihr euch jetzt denkt – „die essen ja dauernd im Urlaub“ – da habt ihr absolut Recht. Das Problem an Amerika ist, dass alles so lecker ist und man manche Sachen einfach essen muss, denn zu Hause bekommt man die nicht. Darum geht es jetzt auch direkt ins Hardrock Café. Ich liebe hier ja die Fajitas. Außerdem kennen wir das HRC in New
York noch nicht, wir haben lediglich mal Gefrühstückt hier im Frühstücksraum.
Wir essen also ganz gemütlich, bummeln noch im Shop herum und stellen dann fest, dass es immer noch so sehr schneit. Museumsgänger sind wir beide nicht, Sightseeing ist bei dem Wetter undenkbar und einkaufen wollen wir auch nichts mehr. Also gehen wir ins Kino.
Viel läuft mittags um 2 p.m. allerdings nicht. Wir suchen uns eine Komödie aus – Ride along. Hört sich ganz gut an. Die Karten sind ja schon ziemlich teuer mit fast 20 Dollar pro Karte, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Ich liebe ja die amerikanischen Kinos. Riesengroß, man sieht von überall super, die Sitze sind unglaublich bequem… Hach. Ich muss
aufpassen, dass ich nicht schon wieder einschlafe so wie beim letzten Kinobesuch in New York. Unsere kleine Coke schaffen wir übrigens nicht mal zu Zweit, aber der Film war super. Wir haben zwar nicht 100 Prozent alles verstanden, aber die Dialoge waren zum Glück leicht verständlich und die Witze flach, so dass das Meiste dann doch klar war. Lustiger Film – bekommt meine Empfehlung.
Nach dem Kinobesuch freuen wir uns, denn der Schnee hat nachgelassen und nur noch ein paar vereinzelte Flocken finden den Weg auf unsere Nasenspitzen. Wir spazieren durch den Bryant Park und die 5th Avenue hoch an den beleuchteten Schaufenstern vorbei bis zum Nike-Tower, Manus persönlichem Mekka. Kaufen tut er nie etwas, aber sehen muss er immer alles. Das kann man sich so in etwa vorstellen, wie bei den Frauen und Schuhläden, nur dass wir Frauen meistens mit drei paar Schuhen wieder raus kommen.
Auf dem Weg wärmen wir uns kurz bei Starbucks auf und im Dunklen erreichen wir dann den Central Park auf Höhe des Plaza-Hotels. Und woooooooohooo, was ist das?
Hier liegt jede Menge Schnee! Ganz klar – morgen muss ich hier her! Hoffentlich bleibt es kalt und der Schnee liegen.
Für heute sind wir aber durchgefroren und haben genug von dem Wetter. Wir fahren zurück ins Hotel. Duschen, aufwärmen, Bericht schreiben und ein bisschen vor
sich hin dösen. Wir trauen uns später nochmal raus um einen China-Snack zu holen. Es gibt Fried Noodles und Chicken-Rice. Beides sehr gut aber viel zu viel für nur knapp 5 Dollar pro Person. Hier in Chinatown kann man es tatsächlich aushalten.
Wir schaffen jeder nur etwa die Hälfte von unserem Essen und dann geht es auch schon schnell ins Bettchen.