07. Februar 2014 - Tag 9
One’s life and passion may be elsewhere,
but New York is where you prove if what you think in theory makes sense in life.
Miuccia Prada
but New York is where you prove if what you think in theory makes sense in life.
Miuccia Prada
Nun ist es so weit! Wir müssen uns – wieder einmal – von unserer Lieblingsstadt verabschieden. Eine leichte Melancholie überfällt uns, als wir morgens aus dem Bett krabbeln und die restlichen paar Dinge zusammen packen. Wir frühstücken ein letztes Mal unsere Donuts, Bagels und Starbucks-Kaffees , bis es dann los geht. Ein letztes Abenteuer folgt. Wir müssen zum ersten Mal zum Newark-Flughafen. Nun haben wir sie alle durch. Das erste Mal landeten wir am La Guardia beim Hinflug, das zweite Mal beim JFK und
heute fliegen wir von Newark nach Hause.
Ich hatte mich im Vorfeld schon erkundigt, wie wir mit den Öffentlichen an den Flughafen kommen, da dies die aller günstigste Alternative war. Der Plan – mit der Path vom World Trade Center nach Newark/Penn Station und von hier aus mit dem Bus zum Flughafen. Ok, also los.
Auschecken war in gefühlten 5 Sekunden vorbei. Karte abgegeben und Adios! An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass unser Hotel auch dieses Mal wieder ganz in Ordnung war für Preis uns Lage. Chinatown wäre jetzt für die Zukunft nicht unbedingt meine erste Wahl, aber für eine Woche wars ok und da wir nur 3 Meter von der Hoteltüre die Subway „Canal Street“ hatten, war es von der Lage her absolut top. Wir mussten zumindest nicht erst ewig zur Subway laufen um Chinatown zu entkommen. (Ihr merkt vielleicht,
ich bin kein großer Fan von Chinatown…)
Genau in diese Subway tauchen wir also ab. Praktischer Weise gibt es auch einen Aufzug, so dass wir mit unseren Koffern erst mal kein Problem haben. Unterirdisch verfluche ich meinen Plan, mit den Öffentlichen zu fahren, ganz schnell wieder. Trepp auf, Trepp ab… mit jeweils zwei Koffern… Ich war fix und fertig. Manu wollte mir die ganze Zeit meinen großen Koffer abnehmen, was ich ihm allerdings nicht gestattet habe. Selbst ist die Frau – da bin ich eigen. Zumal er ja auch angeschlagen war und da beide
schweren Koffer schleppen, das wäre auch gemein gewesen. Das ging eine Weile hin und her, bis er mich schnaufendes Elend einfach ignoriert hat und zügig vorne draus marschiert ist. Irgendwann auf einer endlosen Treppe kam dann aus dem Nichts ein netter und adretter New Yorker – Typ angesprungen und hat mir ritterlich geholfen, ohne dass ich viel wiedersprechen konnte. Manus Blick war Gold wert, als mein Retter mit mir und meinem riesigen Koffer die Treppe rauf kam.
Wie auch immer – ich war heilfroh, als wir am World Trade Center wieder diese verfluchten Treppen empor gestapft kamen und erst mal durchschnaufen konnten. Aber das war noch lang nicht alles, es kommt noch besser. Der direkte Weg zur Path war nämlich gesperrt wegen herabfallenden Eis-Brocken. Oookaay… ich verfluche mich in dem Moment gerade ganz ganz arg für die dumme Idee. Also gut, dann außen rum. Und auch da ist alles abgesperrt, so dass wir einen riesigen Umweg laufen müssen, durch gefühlt ganz Downtown. Irgendwann kommen wir dann aber doch an der Path an und ich hab mich noch nie so über Sitzmöglichkeiten am Bahnsteig gefreut wie jetzt.
Wir ziehen für 2,50 Dollar pro Person also unsere Tickets und warten auf den nächsten Zug. Der kommt auch schon kurze Zeit später und gemütlich fahren wir damit nach Newark. Wie lange der braucht weiß ich gerade gar nicht mehr, aber nicht wirklich lang. Vielleicht 20 Minuten? Ein bisschen länger?
Dort angekommen gibt es den nächsten Kampf - der Ticket Automat für den Bus. Aaaaalter… diese Dinger sind wirklich fies und gemein und wie bitte soll man denn als nicht – New Yorker mit den ganzen Zonen klar kommen? Zum Glück sind hier die ganzen Menschen so hilfsbereit und schupps stehen zwei witzige ältere Männer neben uns, mit denen wir uns super unterhalten und auch köstlich amüsieren, denn die sind zwar der Englischen Bus-Zonen Sprache mächtiger als wir, wissen aber technisch gesehen mal gar nichts. Eine Frau kommt hinzu und will wissen, warum wir Bus fahren, das wäre doch doof, denn mit dem Zug ginge es viel schneller.
Wir erklären ihr, dass der Zug p. Person etwa 7,50 Dollar mehr kostet, da hat sie erst mal komisch geschaut. Irgendwann haben wir dann tatsächlich unsere Bus-Fahrkarten für 1,50 Dollar p. Person in der Hand und wir bedanken uns bei den netten Helfern. Also so ganz einfach ist diese Bus-Station nicht, das kann ich euch sagen. Wir stehen nämlich erst mal 5 Minuten am falschen „Terminal“, aber irgendwann finden wir den richtigen Bus-Steig und als wir dann auch endlich drin sitzen ist alles wieder gut.
Die Fahrt dauert nicht besonders lange, zumindest kommt es mir nicht so vor, denn man sieht eine Menge von der Stadt auf dem Weg. Der Busfahrer wirft uns direkt beim Terminal 2 raus und da stehen wir dann. Mal wieder viel zu früh am Flughafen - wie immer. Das ist glaub so ne spezielle Macke von uns – Zeit am Flughafen tot schlagen. Aber lieber so als zu spät und außerdem mag ich es, wenn man nicht am Schalter anstehen muss, weil noch nichts los ist. So auch heute. Trotzdem schaffe ich es, mit meinem Koffer
einen Aufsteller bei Delta umzufahren. Peinlich ist mir das aber nicht mehr, denn ich kenn das ja schon.
Endlich –endlich haben wir dann auch schnell unsere großen Koffer los und wir steuern dann direkt den nächsten Foodcourt an. Für Manu gibt’s Wendy’s und für mich Subway. Wir nutzen die Stunde mit freiem W-Lan und machen uns dann irgendwann gemütlich auf zu den Kontrollen. Die gehen hier richtig flott und so warten wir noch eine Stunde am Gate und vertreiben uns die Zeit mit Handy-Games. Unser Flug hat etwas Verspätung – ist aber nicht schlimm, denn heim kommen wir ja so oder so.
Der Rest ist bekannt. Boarding, Abflug, Abendessen. Während dann im Flugzeug die Lichter ausgemacht werden und Manu vor sich hin schlummert, schaue ich zwei Filme und gerade der zweite ist so spannend, dass ich unmöglich auch nur eine Sekunde schlafen kann. So habe ich es doch tatsächlich das erste Mal geschafft, bei einem Über-Nacht Flug von New York zurück keine Sekunde die Augen zu zu machen und die Zeit ist doch tatsächlich turbo schnell vergangen.
Wir landen bei Regen in Schiphol / Amsterdam und dort müssen wir dann nochmal durch die Kontrollen und dürfen sogar unser Handgepäck aufpacken, weil die Schlüsselanhänger wohl verdächtig aussehen. Am Gate packt es mich dann und ich schlafe bis zum Flug und auch den kompletten Flug in der kleinen KLM-Maschine und erst in Frankfurt wache ich wieder auf, als alle bereits das Flugzeug verlassen und Manu mir droht, mich einfach sitzen zu lassen, wenn ich jetzt nicht sofort mitkomme. Jaja, ok. Bin ja schon da.
In Frankfurt regnet es nicht, aber es ist bewölkt und zumindest wärmer als in New York. Unsere Koffer kommen ganz flott, wir dürfen auch den grünen Ausgang nehmen, keiner will was von uns und da unser Auto ja direkt am Terminal steht, geht hier an dieser Stelle unser Urlaub zu Ende. Wobei – nicht ganz. Wir fahren nämlich nicht nach Hause, sondern zu meiner Schwester in Frankfurt, die an diesem Abend ihren 40. Geburtstag feiert. Wen es interessiert – nach einem erholsamen Mittagsschläfchen haben wir sogar dank dem Jetlag bis ganz zum Schluss auf der Party durchgehalten und konnten dann nach einem leckeren Brunch Sonntags entspannt mit meinem Vater im Gepäck gen Heimat fahren.
Und ein weiterer wunderschöner Urlaub liegt nun schon wieder hinter uns. Es war mal wieder super in New York und auch nach dem dritten Besuch sind wir dieser Stadt noch nicht müde geworden. Auch wenn in den kommenden Jahren wohl die Prioritäten nicht auf New York liegen werden, ist es ganz klar, dass wir früher oder später wieder hierher zurück kommen. Selbst ohne große Pläne ist NYC immer wieder eine Reise wert und auch, wenn es zum Teil sehr kalt war und wir absolut faul waren, so ist das doch ein weiterer Urlaub, der unvergesslich bleibt.
Danke, dass ihr alle wieder dabei wart und uns im Großstadtjungle begleitet habt. Ich hoffe, ihr hattet Spaß und seid auch beim nächsten Mal wieder dabei.
An dieser Stelle verabschiede ich mich mit einem letzten Zitat – dem schönsten wie ich finde:
I was in love with New York. I do not mean ‘love’ in any colloquial way,
I mean that I was in love with the city, the way you love the first Person who ever touches you
and never love anyone quite that way again.
-Joan Didion
Eure Vanni